Zwitterpflanzen bei Cannabis: Warum sie Growern Stress machen
Was ist eine Zwitterpflanze?
Von einer Zwitterpflanze spricht man, wenn eine Cannabispflanze gleichzeitig männliche und weibliche Blüten bildet – meist in Form von sogenannten „Hermaphroditen“. Sie kann sich dadurch selbst bestäuben, was aus biologischer Sicht eine clevere Überlebensstrategie ist. Für Grower jedoch bedeutet das: weniger potente Blüten, Samen in der Ernte und ein erhöhtes Risiko für die gesamte Grow-Umgebung.
Warum entstehen Zwitterpflanzen?
Häufige Ursache: Stress. Zu starke Temperaturschwankungen, Lichtlecks in der Dunkelphase, Nährstoffungleichgewichte oder eine zu frühe Umstellung in die Blütephase können die Pflanze „aus dem Konzept“ bringen. Auch instabile Genetik spielt eine Rolle – besonders bei nicht getesteten feminisierten Samen. Die Pflanze reagiert auf Stress, indem sie versucht, sich selbst fortzupflanzen – ein Notfallprogramm der Natur.
Wie erkenne ich eine Zwitterpflanze?
Ein prüfender Blick auf die Blüten hilft. Achte besonders auf:
- Pollensäcke zwischen den Blütenhaaren (meist unten an den Nodien)
- Kleine gelbe „Bananen“, die Staubblätter darstellen
- Frühzeitige Samenbildung ohne vorherige Bestäubung durch andere Pflanzen
Diese Anzeichen können auch nur an einzelnen Stellen auftreten. Daher lohnt sich eine regelmäßige Kontrolle – besonders während der Blütephase.
Was tun, wenn man Zwitter entdeckt?
- Indoor: Sofort entfernen, um eine ungewollte Bestäubung anderer Pflanzen zu vermeiden
- Bei kleinen Stellen: Betroffene Blüten vorsichtig abschneiden und Pflanze beobachten
- Stressfaktoren identifizieren und beseitigen – z. B. Licht überprüfen, Nährstoffe anpassen, Temperatur stabilisieren
Wenn du eine Sorte mehrfach anbaust und immer wieder Zwitter auftreten, lohnt sich ein Wechsel zu einer stabileren Genetik.