Fentanyl: Wirkung, Risiken & Sicherheitshinweise

Fentanyl: Wirkung, Risiken & Sicherheitshinweise

Niklas Bergmann, M.A.

Biochemiker, Fachautor

Inhaltsverzeichnis: Fentanyl: Wirkung, Risiken & Sicherheitshinweise

Was ist Fentanyl?

Fentanyl ist ein starkes, synthetisches Opioid, das hauptsächlich zur Schmerzbehandlung eingesetzt wird. Es ist etwa 50-100 Mal stärker als Morphin und wird oft bei schweren chronischen Schmerzen oder nach Operationen verschrieben. Ursprünglich für die medizinische Anwendung entwickelt, hat Fentanyl aber in den letzten Jahren zunehmend außerhalb des Gesundheitssektors für Aufmerksamkeit gesorgt – und zwar aus sehr beunruhigenden Gründen.

Die Gefahr von Fentanyl liegt in seiner extremen Potenz. Schon eine winzige Menge kann eine tödliche Überdosis auslösen. Da Fentanyl häufig illegalen Drogen wie Heroin beigemischt wird, ohne dass die Konsumenten davon wissen, steigen die Überdosis-Fälle drastisch an. Selbst Menschen, die nur kleine Mengen einnehmen, sind einem erheblichen Risiko ausgesetzt, was Fentanyl zu einer der gefährlichsten Substanzen im Umlauf macht.

Wofür wird Fentanyl verwendet?

Fentanyl wird hauptsächlich in der medizinischen Schmerztherapie eingesetzt, besonders bei Patienten, die unter extremen oder chronischen Schmerzen leiden. Dazu zählen häufig Krebspatienten im fortgeschrittenen Stadium oder Menschen, die nach großen Operationen eine wirksame Schmerzlinderung benötigen. Es wird verschrieben, wenn andere Schmerzmittel nicht ausreichend wirken oder nicht vertragen werden.

Fentanyl gibt es in verschiedenen Formen, die eine schnelle und effektive Schmerzlinderung ermöglichen. Dazu gehören:

  • Pflaster, die über die Haut den Wirkstoff kontinuierlich freisetzen
  • Lutschtabletten oder Lutscher (sogenannte Fentanyl-Lollipops), die oral eingenommen werden
  • Injektionen, die vor allem im Krankenhaus verwendet werden

Der Grund, warum Fentanyl in der Schmerztherapie so wirksam ist, liegt in seiner hohen Potenz. Es wirkt sehr schnell und ist extrem stark, was besonders für Patienten mit schwer behandelbaren Schmerzen eine Erleichterung sein kann. Allerdings macht genau diese Stärke Fentanyl auch so gefährlich, denn die Gefahr einer Überdosierung ist groß, besonders bei unsachgemäßer Anwendung. Daher wird es in der Regel nur in streng überwachten Situationen verabreicht.

Fentanyl

Symptome einer Fentanyl-Überdosis

Eine Fentanyl-Überdosis kann lebensbedrohlich sein, da das Opioid das zentrale Nervensystem stark beeinflusst. Bereits eine sehr kleine Menge kann zu einer schweren Überdosis führen. Die Symptome treten oft sehr schnell auf, da Fentanyl eine extrem schnelle Wirkung hat. Es ist wichtig, die Warnzeichen frühzeitig zu erkennen, um sofortige Hilfe rufen zu können.

Zu den häufigsten Symptomen einer Fentanyl-Überdosis gehören:

  • Atemdepression: Verlangsamte oder aussetzende Atmung, oft das gefährlichste Symptom. Es kann zu Atemstillstand führen.
  • Extreme Schläfrigkeit oder Bewusstlosigkeit: Betroffene können nicht geweckt werden und verlieren das Bewusstsein.
  • Verengte Pupillen (Nadelstichpupillen): Die Pupillen reagieren kaum auf Licht und sind extrem klein.
  • Bläuliche Lippen oder Fingernägel: Dies weist auf einen Sauerstoffmangel im Blut hin.
  • Schwacher Puls oder niedriger Blutdruck: Der Herzschlag kann sich verlangsamen oder fast aussetzen.

Da Fentanyl so stark wirkt, können diese Symptome innerhalb von Minuten auftreten. Ohne schnelle Behandlung, wie der Gabe von Naloxon (ein Notfallmedikament gegen Opioid-Überdosen), führt eine Fentanyl-Überdosis oft zum Tod. Wenn eines dieser Anzeichen auftritt, ist es entscheidend, sofort den Notruf zu wählen und Erste Hilfe zu leisten.

Fentanyl Nebenwirkungen: Was du wissen solltest

Fentanyl hat eine Vielzahl von kurz- und langfristigen Nebenwirkungen, die sowohl bei der medizinischen Anwendung als auch bei Missbrauch auftreten können. Hier ist eine Übersicht der wichtigsten Nebenwirkungen:

Kurzfristige Nebenwirkungen Langfristige Nebenwirkungen
Atemdepression: Verlangsamte Atmung Abhängigkeit und Sucht: Hohe Abhängigkeitsgefahr, selbst bei medizinischer Anwendung
Übelkeit und Erbrechen Toleranzentwicklung: Es wird zunehmend mehr Fentanyl benötigt, um die gleiche Wirkung zu erzielen
Schwindel oder Benommenheit Schädigung der Atemwege: Langanhaltende Atemprobleme durch chronische Atemdepression
Verwirrtheit oder Halluzinationen Hormonstörungen: Reduzierte Hormonproduktion, besonders von Sexualhormonen
Verengte Pupillen (Nadelstichpupillen) Schädigung des Immunsystems: Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen
Schläfrigkeit oder Sedierung Soziale und psychische Folgen: Isolation, Depression und Angststörungen aufgrund von Sucht
Verstopfung Organversagen: Vor allem die Leber und Nieren können durch langfristigen Fentanylkonsum geschädigt werden

Es ist wichtig zu beachten, dass selbst bei medizinischer Anwendung Fentanyl nur unter strenger ärztlicher Aufsicht genommen werden sollte, da die Nebenwirkungen gravierend sein können.


Niklas Bergmann, Fachautor

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