CalMag-Mangel erkennen & beheben: Ursachen & Tipps

Niklas Bergmann, M.A.

Biochemiker, Fachautor

Inhaltsverzeichnis: CalMag-Mangel erkennen & beheben: Ursachen & Tipps

Deine Cannabispflanze wächst nicht richtig, die Blätter bekommen Flecken oder rollen sich ein? Das könnte ein CalMag-Mangel sein – einer der häufigsten, aber oft übersehenen Nährstoffprobleme beim Growen. Besonders bei LED-Grows tritt er immer häufiger auf. Wenn du nicht rechtzeitig reagierst, kann das Wachstum stagnieren, die Blüte leidet und dein Ertrag schrumpft. Doch keine Panik! In diesem Guide erfährst du, wie du einen CalMag-Mangel erkennst, was ihn verursacht und wie du ihn schnell beheben kannst. 🔎💡

Was ist ein CalMag-Mangel? 🤔

Wenn Cannabispflanzen nicht richtig wachsen, verfärbte Blätter bekommen oder plötzlich schwächeln, liegt das oft an einem CalMag-Mangel. 🌱 Doch was genau steckt dahinter?

CalMag steht für Calcium (Ca) und Magnesium (Mg) – zwei essenzielle Nährstoffe, die deine Pflanzen dringend brauchen. Ohne sie läuft der Stoffwechsel nicht rund, das Wachstum stockt und es kommt zu sichtbaren Schäden an den Blättern. Besonders bei Indoor-Grows mit LED-Lampen tritt das Problem häufiger auf, doch dazu später mehr. Erstmal ein Blick darauf, warum diese beiden Nährstoffe so wichtig sind.

Warum Calcium und Magnesium unverzichtbar sind 🧐

🔹 Calcium (Ca) ist quasi das „Baumaterial“ deiner Pflanzen. Es stärkt die Zellwände, fördert die Wurzelbildung und sorgt für widerstandsfähige Stängel. Ein stabiler Calcium-Haushalt verhindert, dass Blätter spröde werden oder sich verformen.

🔹 Magnesium (Mg) ist der Treibstoff der Photosynthese. Ohne Magnesium kann die Pflanze kein Chlorophyll bilden – und ohne Chlorophyll gibt es keine Energieproduktion. Das Ergebnis? Die Blätter färben sich gelb, die Pflanze kann nicht mehr richtig wachsen und schwächelt zunehmend.

Was bedeutet das in der Praxis? Ganz einfach: Ohne Calcium und Magnesium leidet die gesamte Pflanze. Erst zeigen sich kleine Symptome wie gelbe Flecken oder langsames Wachstum, später stirbt das Gewebe ab, und der Ertrag kann stark einbrechen.

Warum Cannabis besonders empfindlich auf einen CalMag-Mangel reagiert 🌿

Cannabis gehört zu den Pflanzen, die einen hohen Nährstoffbedarf haben – und das macht sie auch anfälliger für Mängel. Besonders in der Blütephase brauchen sie ausreichend Calcium und Magnesium, um große, kräftige Blüten zu entwickeln. Doch es gibt noch einen anderen Faktor, der das Problem verschärfen kann: LED-Beleuchtung.

Moderne LED-Growlampen haben viele Vorteile, können aber auch einen CalMag-Mangel begünstigen. Der Grund? LED-Licht hat oft ein anderes Lichtspektrum, das den Magnesium-Bedarf der Pflanze erhöht. Bedeutet: Wer mit LEDs growt, muss besonders auf eine ausreichende CalMag-Zufuhr achten!

Aber ein Mangel entsteht nicht nur durch das Licht – auch der pH-Wert des Substrats, die Wasserqualität und das verwendete Düngeschema spielen eine große Rolle. Mehr dazu im nächsten Abschnitt! 😉

Ursachen für einen CalMag-Mangel 🔍

Ein CalMag-Mangel kommt nicht einfach aus dem Nichts – es gibt immer eine Ursache. Und genau hier liegt der Schlüssel zur Lösung: Wer weiß, warum der Mangel entsteht, kann ihn verhindern, bevor die Pflanze ernsthaft leidet. 🌿 Aber woran liegt es, wenn Cannabis plötzlich Symptome eines CalMag-Mangels zeigt?

CalMag-Mangel durch LED-Beleuchtung 💡

LED-Growlampen sind effizient, sparen Strom und geben weniger Wärme ab als klassische NDL-Lampen. Doch genau das kann zum Problem werden! 🤯

🔹 Warum? LEDs strahlen weniger Infrarotlicht aus, wodurch die Blätter kühler bleiben. Die Pflanze verdunstet weniger Wasser – und nimmt dadurch auch weniger Nährstoffe auf.
🔹 Folge: Weniger Calcium und Magnesium gelangen in den Pflanzensaft, obwohl genug im Medium vorhanden sein könnte. Das kann zu Wachstumsstörungen und Mangelerscheinungen führen.

Besonders betroffen sind Hydroponik-Grows oder Erde mit schwach gepuffertem pH-Wert, denn hier hängt die Nährstoffaufnahme stark von der Verdunstungsrate der Pflanze ab.

Falscher pH-Wert im Substrat ⚖️

Selbst wenn genug CalMag im Boden oder im Wasser vorhanden ist – wenn der pH-Wert nicht passt, kann die Pflanze die Nährstoffe nicht aufnehmen. Ein falscher pH-Wert blockiert also die Versorgung, obwohl die Mineralien direkt vor der „Nase“ der Wurzeln liegen.

🔹 Optimaler pH-Wert:

  • Erde: 6,2 – 7,0
  • Hydro / Coco: 5,5 – 6,2

Liegt der pH-Wert außerhalb dieses Bereichs, kann es passieren, dass Calcium und Magnesium nicht mehr löslich sind und somit nicht von den Wurzeln aufgenommen werden können.

Zu weiches oder gefiltertes Wasser 🚰

Viele Grower nutzen Osmosewasser oder sehr weiches Leitungswasser – was an sich nicht schlecht ist. Aber genau hier liegt ein Risiko: Wasser mit geringer Härte enthält kaum Calcium und Magnesium!

🔹 Leitungswasser mit zu geringer Härte (<100 mg/l CaCO₃): Es fehlen von Natur aus die notwendigen Mengen an Calcium und Magnesium.
🔹 Osmosewasser: Wird durch den Filter fast komplett von Mineralien befreit – perfekt für einige Pflanzen, aber für Cannabis problematisch.

Ohne zusätzliche CalMag-Zufuhr kann die Pflanze nicht genug dieser wichtigen Mineralien aufnehmen, selbst wenn der pH-Wert optimal ist.

Nahaufnahme einer Pflanze mit Nährstoffmangel – gelbe Blattränder, braune Flecken und gekräuselte Blätter vor unscharfem Hintergrund.

CalMag-Mangel erkennen: Symptome an den Blättern 🔎

Ein CalMag-Mangel zeigt sich nicht sofort. Anfangs wirkt die Pflanze vielleicht nur ein bisschen langsamer im Wachstum oder sieht leicht geschwächt aus. Doch mit der Zeit werden die Symptome immer deutlicher – vor allem an den Blättern.

Oft beginnt es mit kleinen, hellen Flecken auf den älteren Blättern. Diese Flecken werden nach und nach größer und verfärben sich bräunlich. Die Blätter fühlen sich spröde an, kräuseln sich oder bekommen rissige Ränder. Besonders auffällig ist, dass die Blattstruktur leidet – die Oberfläche kann sich rau oder uneben anfühlen, fast so, als hätte jemand winzige Dellen hineingedrückt.

Während ein Calciummangel vor allem an den unteren Blättern sichtbar wird, zeigt sich Magnesiummangel eher an den mittleren bis oberen Blättern. Die Pflanze zieht Magnesium nämlich aus den älteren Blättern ab, um es in die neuen Triebe zu stecken. Das führt dazu, dass die älteren Blätter langsam vergilben, während die Blattadern oft noch grün bleiben – ein klassisches Zeichen für Magnesiummangel.

Wer nicht rechtzeitig reagiert, riskiert, dass sich der Mangel ausbreitet. Die Flecken werden größer, die Blätter sterben teilweise ab und fallen schließlich herunter. Gleichzeitig leidet das Wachstum: Neue Triebe bleiben klein, die Blüten entwickeln sich langsamer, und die Pflanze wirkt insgesamt schwächer. In der Blütephase kann das zu erheblichen Einbußen beim Ertrag führen.

Viele Grower verwechseln die Symptome mit einem Stickstoffmangel oder einer Überdüngung. Doch während Stickstoffmangel eher eine gleichmäßige Vergilbung verursacht, sind die Flecken und das ungleichmäßige Absterben der Blätter ein klares Zeichen für einen CalMag-Mangel. Spätestens, wenn das Wachstum stagniert und die Blätter brüchig werden, sollte gehandelt werden – doch wie? Das klären wir im nächsten Abschnitt! 🌱💡

CalMag-Mangel beheben: Was hilft? 🛠️

Sobald sich die ersten Symptome eines CalMag-Mangels zeigen, sollte schnell gehandelt werden. Je früher die Pflanze wieder mit Calcium und Magnesium versorgt wird, desto besser kann sie sich erholen. Doch einfach blind zu düngen, ist keine Lösung – zuerst muss die Ursache gefunden und behoben werden.

Ein wichtiger erster Schritt ist die Überprüfung des pH-Werts. Liegt er außerhalb des optimalen Bereichs, kann die Pflanze die Nährstoffe nicht richtig aufnehmen, selbst wenn sie vorhanden sind. In Erde sollte der pH-Wert zwischen 6,2 und 7,0, in Hydro- und Coco-Setups zwischen 5,5 und 6,2 liegen. Ist der Wert zu niedrig oder zu hoch, hilft es, das Gießwasser entsprechend anzupassen. Ein zu hoher pH-Wert kann mit leicht säuerlichen Lösungen gesenkt, ein zu niedriger mit etwas Kalk oder Dolomitgestein angehoben werden.

Auch die Wasserhärte spielt eine entscheidende Rolle. Sehr weiches Wasser – sei es durch natürliche Gegebenheiten oder durch den Einsatz von Osmosefiltern – enthält oft zu wenig Calcium und Magnesium. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, das Wasser mit speziellen CalMag-Zusätzen anzureichern. Alternativ lässt sich Osmosewasser auch mit einer kleinen Menge Leitungswasser mischen, um die benötigten Mineralien zuzuführen.

Falls LED-Lampen genutzt werden, lohnt es sich, die Lichtintensität und Temperatur im Blick zu behalten. Zu kalte Blätter verdunsten weniger Wasser, was die Nährstoffaufnahme verringert. Eine leichte Erhöhung der Umgebungstemperatur oder eine sanfte Erhöhung der Luftzirkulation kann helfen, die Verdunstung zu fördern und damit die Aufnahme von Calcium und Magnesium zu verbessern.

Hat die Pflanze bereits deutliche Mangelerscheinungen, kann eine schnelle Blattdüngung mit einer leichten CalMag-Lösung helfen. Dabei werden die Nährstoffe direkt über die Blätter aufgenommen, sodass die Pflanze schneller reagieren kann. Allerdings ist dies eher eine Notlösung – langfristig muss die Ursache des Mangels beseitigt werden, damit er nicht wiederkehrt.

Sobald die Pflanze wieder ausreichend mit Calcium und Magnesium versorgt wird, stoppen die Symptome relativ schnell. Die bereits beschädigten Blätter werden sich zwar nicht mehr erholen, aber neue Blätter wachsen gesund nach, und das Wachstum normalisiert sich. Um zukünftige Probleme zu vermeiden, lohnt es sich, einige vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen – und genau darum geht es im nächsten Abschnitt! 🌿✨

CalMag-Mangel vorbeugen: Tipps für einen gesunden Grow 🌿

Ein CalMag-Mangel kann nicht nur das Wachstum verlangsamen, sondern auch die Blütephase und den Ertrag negativ beeinflussen. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das Problem von vornherein vermeiden. Hier sind die besten Tipps, um deine Pflanzen gesund und stark zu halten.

1️⃣ Optimale Nährstoffversorgung sicherstellen

Cannabis hat einen höheren Bedarf an Calcium und Magnesium als viele andere Pflanzen. Wer mit vorgedüngter Erde arbeitet, sollte darauf achten, dass ausreichend CalMag enthalten ist. In Hydro- oder Coco-Grows ist eine regelmäßige Zugabe oft notwendig.

✅ Vorteil: Die Pflanze erhält direkt alle wichtigen Nährstoffe.
❌ Nachteil: Zu viel CalMag kann andere Nährstoffe verdrängen, daher sollte die Dosierung stimmen.

2️⃣ Wasserqualität regelmäßig überprüfen

Nicht jedes Wasser enthält genug Calcium und Magnesium. Weiches oder gefiltertes Wasser kann problematisch sein, da es diese Mineralien oft nicht in ausreichender Menge enthält. Wer Osmosewasser nutzt, sollte es mit einem CalMag-Zusatz oder etwas Leitungswasser aufwerten.

✅ Vorteil: Kontrollierte Nährstoffzufuhr und stabile Wasserqualität.
❌ Nachteil: Zusätzlicher Aufwand durch regelmäßige Tests und Anpassungen.

3️⃣ pH-Wert im Auge behalten

Der pH-Wert entscheidet darüber, ob die Pflanze die Nährstoffe aufnehmen kann oder nicht. Ein falscher pH-Wert blockiert die Aufnahme von Calcium und Magnesium, selbst wenn genug davon vorhanden ist.

✅ Vorteil: Stabile Nährstoffaufnahme und gesundes Wachstum.
❌ Nachteil: Erfordert regelmäßige Messungen und Anpassungen.

4️⃣ LED-Growlampen richtig nutzen

LEDs sparen Energie und produzieren weniger Hitze, können aber die Verdunstungsrate der Pflanze verringern, was die Nährstoffaufnahme beeinflusst. Eine leicht erhöhte Umgebungstemperatur oder bessere Luftzirkulation kann helfen, den natürlichen Wasser- und Nährstofffluss zu unterstützen.

✅ Vorteil: Effiziente Beleuchtung mit weniger Wärmeentwicklung.
❌ Nachteil: Erhöhter Magnesiumbedarf und potenziell schlechtere Nährstoffaufnahme.

5️⃣ Frühzeitig auf Symptome achten

Wer seine Pflanzen regelmäßig inspiziert, kann Mangelerscheinungen schon in den ersten Stadien erkennen. Helle Flecken, spröde Blätter oder verlangsamtes Wachstum sind Warnsignale, die ernst genommen werden sollten.

✅ Vorteil: Probleme lassen sich früh lösen, bevor sie größere Schäden anrichten.
❌ Nachteil: Erfordert Aufmerksamkeit und Erfahrung, um Symptome richtig zu deuten.

Mit diesen Maßnahmen lässt sich ein CalMag-Mangel effektiv verhindern. Wer von Anfang an auf die richtigen Bedingungen achtet, erspart sich nicht nur Stress, sondern sorgt auch für kräftige, gesunde Pflanzen mit maximalem Ertrag. 🌱💪


Niklas Bergmann, Fachautor

Freut euch auf die Insights von unserem Biochemiker Niklas Bergmann! Mit seinem tiefen Verständnis für alles, was mit Hanf zu tun hat, liefert er euch die neuesten und coolsten Infos direkt in euer Feed. Schnörkellos und klar verpackt er das komplexe Thema Cannabinoide und macht es für euch easy zugänglich. Mit Niklas an der Spitze unseres Wissens-Teams seid ihr immer top informiert.