Bekifft und trotzdem nicht einschlafen? Mögliche Ursachen
Für viele Menschen hat Cannabis eine beruhigende Wirkung, die das Einschlafen erleichtern soll. Doch manchmal tritt das Gegenteil ein: Trotz des Konsums fällt es schwer, zur Ruhe zu kommen und in den Schlaf zu finden. Warum kann das passieren? Einige Faktoren könnten eine Rolle spielen:
1. Dosierung und Sorte: Unterschiedliche Cannabissorten haben verschiedene Effekte. Während Sorten mit hohem THC-Gehalt oft anregend wirken, fördern Sorten mit mehr CBD meist die Entspannung. Eine hohe Dosierung von THC kann das Einschlafen sogar erschweren.
2. Toleranz und Gewöhnung: Menschen, die regelmäßig konsumieren, entwickeln oft eine Toleranz. Die beruhigende Wirkung nimmt ab, was das Einschlafen beeinträchtigen kann.
3. Zeitpunkt des Konsums: Direkt vor dem Schlafengehen Cannabis zu konsumieren, kann für manche zu einer Art Überstimulation führen. Ein frühzeitiger Konsum, z.B. ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen, kann effektiver sein.
Cannabis für einen besseren Schlaf: Welche Sorten und Dosierungen helfen?
Die Wahl der richtigen Cannabissorte und die passende Dosierung spielen eine große Rolle für einen erholsamen Schlaf. Sorten mit höherem CBD-Gehalt und moderatem THC-Anteil werden oft als schlaffördernd empfunden, da sie weniger stimulierend wirken. Indica-dominante Sorten sind in der Regel besser geeignet als Sativas, da sie eine stärkere körperliche Entspannung fördern.
Tipps für eine bessere Schlafqualität mit Cannabis
• Niedrige Dosierungen probieren: Oft ist weniger mehr. Eine kleinere Menge kann entspannend wirken, ohne den Schlafrhythmus zu stören.
• Richtige Konsumform wählen: Manche bevorzugen die Einnahme als Öl oder Essbares, da diese Methoden eine längere, aber sanftere Wirkung haben können.
• Regelmäßige Schlafgewohnheiten entwickeln: Ein fester Schlafrhythmus unterstützt den Effekt von Cannabis und fördert eine gesunde Schlafstruktur.
Warum Cannabis manchmal Schlafprobleme verstärken kann
Obwohl Cannabis für viele eine entspannende Wirkung hat, kann es unter bestimmten Umständen Schlafprobleme verschärfen. Dies hängt oft mit folgenden Faktoren zusammen:
• THC-induzierte Gedankenraserei: THC kann das Gehirn aktivieren und bei höheren Dosen zu einem sogenannten “Gedankenrasen” führen, bei dem man sich in Gedanken verliert und das Einschlafen schwerfällt.
• Entzugserscheinungen: Wenn Cannabis regelmäßig konsumiert wird, kann der Verzicht zu Schlafstörungen führen. Einige Menschen erleben beim Absetzen lebhafte Träume oder Schlaflosigkeit.
• Individuelle Körperchemie: Menschen reagieren unterschiedlich auf Cannabis. Bei manchen bewirkt Cannabis die gewünschte Entspannung, während andere eher eine Wachsamkeit und Unruhe verspüren.
Welche Rolle spielt CBD beim Einschlafen?
CBD ist neben THC das bekannteste Cannabinoid in der Cannabispflanze und wird oft wegen seiner beruhigenden und angstlösenden Eigenschaften geschätzt. Anders als THC wirkt CBD nicht psychoaktiv und hat oft eine eher entspannende als anregende Wirkung. Es kann helfen, den Geist zur Ruhe zu bringen und die Schlafqualität zu verbessern.
Vorteile von CBD für den Schlaf:
• Angstabbau: CBD reduziert Angstgefühle, die den Schlaf stören können.
• Muskelentspannung: Es entspannt die Muskeln und hilft dem Körper, sich auf das Schlafen vorzubereiten.
• Schlafregulierung: CBD kann den Schlafzyklus regulieren und so zu einem besseren und erholsameren Schlaf beitragen.
Der richtige Zeitpunkt für den Cannabiskonsum vor dem Schlafengehen
Ein häufiger Fehler beim Cannabis-Konsum für den Schlaf ist der Zeitpunkt. Direkt vor dem Schlafengehen kann Cannabis die Schlaffähigkeit bei manchen sogar beeinträchtigen. Hier sind einige Tipps für das Timing:
• 1 bis 2 Stunden vorher: Eine Dosis etwa ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen kann helfen, die anregende Wirkung von THC abzuschwächen und das Einschlafen zu erleichtern.
• Langsam und niedrig dosieren: Beginne mit einer kleinen Menge, um die individuelle Reaktion zu testen. Zu hohe Dosen können einen schlaffördernden Effekt umkehren.
• Essbares vs. Rauchen: Während das Rauchen von Cannabis eine schnelle, aber kürzere Wirkung hat, entfalten Esswaren (z.B. Cannabis-Gummis oder -Öle) ihre Wirkung langsamer und bleiben dafür länger im System.
Cannabis und Schlafphasen: Wie beeinflusst es REM und Tiefschlaf?
Cannabis kann den natürlichen Schlafzyklus beeinflussen, insbesondere die REM-Phase (Rapid Eye Movement), in der Träume hauptsächlich auftreten. THC neigt dazu, die Dauer der REM-Phase zu verkürzen, was zu weniger intensiven Träumen führt. Dies kann für Menschen mit posttraumatischem Stress oder Alpträumen vorteilhaft sein, da es die Traumaktivität reduziert.
Nachteile der REM-Reduktion:
• Langfristig könnte eine geringere REM-Phase die geistige Erholung beeinträchtigen.
• Beim Absetzen des Konsums erleben einige Menschen eine “REM-Rebound”-Phase mit lebhaften Träumen.
Tiefschlaf: Cannabis, insbesondere Indica-Sorten, können den Tiefschlaf fördern, der für körperliche Erholung wichtig ist. Ein gesunder Tiefschlaf ist entscheidend für die Regeneration des Körpers und ein erfrischtes Gefühl am Morgen.
Nebenwirkungen und Risiken von Cannabis als Schlafmittel
Wie bei jedem Schlafmittel gibt es auch bei Cannabis potenzielle Nebenwirkungen, die berücksichtigt werden sollten. Manche Menschen reagieren empfindlich auf Cannabis und erleben negative Effekte, die den Schlaf stören können:
• Trockener Mund und Rachen: Dies kann den Komfort beim Schlafen beeinträchtigen.
• Gesteigerter Puls: THC kann den Puls erhöhen, was bei empfindlichen Personen Unruhe und Einschlafprobleme verursachen kann.
• Tagesschläfrigkeit: Ein zu hoher Konsum am Abend kann zu Schläfrigkeit am nächsten Tag führen, insbesondere bei einer hohen Dosis von THC.
Tipps für die natürliche Förderung des Schlafs ohne Cannabis
Auch ohne Cannabis gibt es viele Möglichkeiten, den Schlaf auf natürliche Weise zu fördern. Hier einige Tipps für eine bessere Nachtruhe:
• Regelmäßiger Schlafrhythmus: Täglich zur gleichen Zeit ins Bett gehen und aufstehen.
• Entspannungsübungen: Meditation, Atemübungen oder sanfte Dehnungen vor dem Schlafengehen können helfen, den Geist zu beruhigen.
• Kein Bildschirmlicht vor dem Schlafen: Die Blaulichtstrahlung von Smartphones und Tablets kann das Einschlafen erschweren. Versuche mindestens eine Stunde vor dem Schlafen auf elektronische Geräte zu verzichten.
• Schlafoptimierte Umgebung: Sorge für ein kühles, dunkles und ruhiges Schlafzimmer, um den Körper auf den Schlaf vorzubereiten.